Trier bietet ein umfassendes Versorgungsangebot für Frauen*, die sexualisierte Gewalt erlebt haben!
Nach einer fulminanten Auftaktveranstaltung und einer intensiven Planungsphase eröffnet pünktlich zum Internationalen Frauentag 2021 das Klinikum Mutterhaus Mitte Trier Betroffenen nach einem Übergriff die Möglichkeit, sich umfassend, diskret und achtsam medizinisch versorgen zu lassen. Auf Wunsch der Patientin können dann auch Spuren gesichert werden, die im Falle einer Anzeige gerichtsmedizinisch aufbereitet und zur Strafverfolgung genutzt werden können. Das Modellprojekt mit dem Ansatz „Vertrauliche medizinische Hilfe und Versorgung nach einer Vergewaltigung – ohne vorherige Anzeigeerstattung bei der Polizei“ stammt ursprünglich aus Frankfurt. Im Jahr 2018 startete die Umsetzung in den rheinland-pfälzischen Städten Mainz und Worms, gefolgt von Koblenz in 2020 und nun auch in Trier. Ein Modell, das Eines ganz besonders im Blick behält, nämlich das körperliche und seelische Wohl von Frauen*, die sexualisierte Gewalt erlebt haben.
Vorbei sind die Zeiten, in denen der Rückzug ins Dunkelfeld oder der direkte Weg zur Polizei die einzigen Optionen waren. Mit dem Angebot der Medizinischen Soforthilfe steht die Selbstbestimmung und Selbstfürsorge der Betroffenen wieder im Fokus. Trier präsentiert sich, zusammen mit allen kooperierenden Institutionen als Region, die Verantwortung übernimmt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft sexualisierte Gewalt als gesundheitsschädigend für Individuen und für die Gesellschaft ein. Umso wichtiger ist es, dass eine breite Öffentlichkeit von dem neuen Hilfsangebot erfährt. Deswegen wird der Modellstart von einer breitgefächerten Öffentlichkeitskampagne flankiert. Ab dem 5. März werden im Stadtbereich Großflächenwerbeplakate auf das neue Projekt hinweisen.
„Nur, wenn wir das Thema Vergewaltigung aus der Tabuzone holen, werden Veränderungen möglich und können Unterstützungsangebote sichtbar werden,“ kommentieren die Mitarbeiterinnen des Frauennotrufs Trier. Während das Klinikteam das medizinische Versorgungsangebot stellt, zieht das Frauennotruf Team im Hintergrund die Fäden und leistet Organisation, Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit und bietet den Nutzerinnen der Soforthilfe als Beratungs- und Fachstelle ein bedürfnisorientiertes psychosoziales Versorgungsangebot. Eine Vergewaltigung kann ein Gefühl von fehlender Kontrolle auslösen, umso wichtiger, dass Betroffene entscheiden, welche Angebote des Hilfesystems passend sind. Strafanzeige passiert nicht mehr automatisch, sondern wird zur Entscheidung!
Informieren Sie sich gerne auf der Homepage des Projekts:
https://www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de/
Oder richten Sie Ihre Fragen direkt an uns:
Frauennotruf Trier, Ostallee 27, 54290 Trier
Tel: 0651/49777 oder info@frauennotruf-trier.de